Grundkurs Hegenenfischen
Vorwort
Autor: Helmut Kolm
Gehen wir zum Hegenenfischen? Dieser Satz lässt fast jeden Seenfischer in den Alpenländer aufhorchen. Die Popularität dieser Angelart hat seit einigen Jahren einem richtigen Boom erlebt und zu
Saisonbeginn, meist im März, sind überall an den Alpenseen die Seen mit Hegenenanglern von Ihren Booten bevölkert. Noch vor ca. 20 Jahren galt die Renke, der Hauptfisch der Hegenenfischer, als
unfangbar für den Angler, lediglich die Berufsfischer mit ihren Netzen konnten die Renken landen. Als jedoch die Hegene Ihren Einzug in Deutschland erlebte, änderte sich das grundlegend.
Was macht die Hegenenfischerei spannend? Ist es die Ruhe, die man im Frühjahr auf dem Boot mitten im See findet, oder die Spannung, wenn die Pose umfällt und was für einen Fisch man am Haken hat.
Eine Renke, Saibling oder doch eine Forelle? Die Gründe hierfür sind sehr vielschichtig!
Die Zielfische bei der Hegene
Hier kommen die Hauptfänge mit Beschreibung, die man mit der Hegene fängt:
Seesaibling
Der Seesaibling ist ein lang gestreckter Fisch mit relativ großem Kopf, tiefer Maulspalte, forellenartig und
mit typisch sehr kleinen Schuppen. Auffälligstes Merkmal ist der weiße Saum, der rötlich gefärbten Brust-, Bauch- und Afterflossen. Alle Saiblinge besitzen eine Fettflosse. Die Färbung variiert
sehr stark nach Herkunft und Jahreszeit. Die Grundfärbung ist am Rücken dunkelgrau bis schwarz. Die Flanken heller bis glänzend und mit diffusen hellen Flecken. Der Bauch silbern bis leicht
rötlich.
Zwergwüchsige Kümmerformen der Tiefen (z.B. der Schwarzreuther des Königsees) sind meist eintönig fahlbraun gezeichnet.
Milchner nehmen in der Laichzeit eine sehr auffällige Zeichnung mit roter bis orangeroter Unterseite an. Im
Wuchs unterscheiden sich die Stämme des Seesaiblings enorm. Der Schwarzreuther erreicht kaum die 20 cm, der Wildfang- und der Wandersaibling dagegen bis zu 70 cm und mehr.
Forellen
Forellen besitzen
einen torpedoförmigen, seitlich leicht zusammengedrückten Körper, wie alle Salmoniden besitzt die Forelle eine Fettflosse ohne Flossenstrahlen.
Bei Jungfischen ist die Schwanzflosse gegabelt, mit zunehmendem Alter vergradet die Hinterkante der Schwanzflosse.
Die Europäische Forelle kann erhebliche Größen erreichen, Fische von über 30kg sind möglich, insbesondere bei der Lebensform Seeforelle, wobei hier der Fangdurchschnitt bei 6 - 10kg liegt.
Der Durchschnitt bei Regenbogenforellen in natürlichen Gewässern liegt zwischen 35 und 45 Zentimeter bei einem Gewicht von ca. 2 Pfund. Kapitale Forellen werden bis. ca 80cm lang und 6 Kilo
schwer.
Renken ( auch Felchen und Maränen genannt)
Die Familie der
Coregonen ist sehr umfangreich und im Normalfall sind die einzelnen Arten kaum, oder gar nicht zu unterscheiden. Selbst Experten können eine Zuordnung oft erst nach einer eingehenden
Laboruntersuchung treffen. Selbst die Zahl der Dornen der Kiemenreusen gibt nicht immer verlässliche Auskunft. Aus diesem Grund werden sie hier zusammengefasst behandelt. Erst unlängst wurde in
Brandenburg eine neue, isoliert lebende Art entdeckt. Coregonus albula fontane.
Die bekannten Arten sind: Kleine Maräne (C. albula, Formenkreis), Kleine Bodenrenke (C. pidschian, FK), Große Bodenrenke (C. nasus, FK), Große Schwebrenke (C. lavaretus, FK), Kleine Schwebrenke
(C. oxyrhynchus, FK) und Peledmaräne (C. peled, FK).
Einige Arten (Kleine Bodenrenke, oder auch Kilch und Kleine Schwebrenke, oder auch Gangfisch) unterliegen regional strengen, ganzjährigen Schutzbestimmungen!
Großwüchsige Arten gehören zu den äußerst hochwertigen Speisefischen.
Merkmale:
Alle Coregonen haben eine Fettflosse, weshalb sie früher auch der Familie der Lachsartigen (Salmonidae) zugerechnet wurden. Wegen der Vielfalt kann auch die Beschreibung der Merkmale nur sehr
allgemein erfolgen. Kleiner Kopf mit relativ großen Augen, deren Pupille nach vorne etwas zugespitzt ist. Das Maul ist klein, die Kiefer leicht bezahnt. Manche Wanderformen haben eine nasenartige
Schnauze. Der Rücken ist meist dunkel, die Flanken silbrig hell und der Bauch weiß. Die Schwanzflossen
meist tief gekerbt.
Entlang der Seitenlinien finden sich weniger als 120 Schuppen.
Innerhalb der Formenkreise kann es zu deutlichen Unterschieden bei der Dornenzahl der Kiemenreusen kommen.
Kleine Arten erreichen oft kaum 10 – 20 cm. Große Arten, wie die große Bodenrenke, auch Sandfelchen genannt erreichen dagegen bis zu 60 cm, wirklich kapitale sogar bis 80cm, ebenso die große
Schwebrenke, oder Blaufelchen. Innerhalb dieses Formenkreises gibt es aber auch wiederum Formen, die mit 10 cm das maximale Wachstum erreicht haben.
Durch die Nahrung, die bei den genannten Fischarten hauptsächlich aus Wasserinsekten und -Larven besteht, sind diese durch die Hegene sehr effektiv zu befischen.
Bedeutung für den Angler
Als Speisefische haben sich diese Salmonidenarten durch Ihren hervoragenden Geschmack und variantenreiche Zubereitung bereits seit langer Zeit durchgesetzt und sind von der Speisekarte nicht mehr
wegzudenken. Sowohl als Räucherfisch, aus der Pfanne, auf dem Grill oder als Steckerlfisch stellen diese Fische eine wahre Delikatesse dar.
Gerät und Zubehör
Die richtigen Ruten und Rollen
Bevor man sich nun ins Boot, oder ans Ufer des Sees begibt, sollte man sich ein paar Gedanken über das richtige "Gerät" machen. Nur das Zusammenspiel aus angepasstem Gerät, Technik und auch eine
gewisse Gewässerkenntnis führt langfristig zum erhofftem Erfolg und nicht nur zu Zufallsfängen. Bei ungeeignetem Material verlässt einen die Freude, wenn der erhoffte Fangerfolg versagt
bleibt.
Da es beim Fischen mit der Hegene mehrere Möglichkeiten (auf die später eingegangen wird) gibt, kommen hier sehr verschiedene Ruten zum Einsatz.
Ruten für die Schwimmermontage
Hier eignen sich Ruten mit einer weichen Spitze und mit einer Aktion, die sich bis gut zur Hälfte der Ruten bemerkbar macht (B- oder C-Aktion) in Längen zwischen 3 bis 4,2 Meter Länge am besten,
da wir sie vom Boot als auch vom Ufer einsetzen können. Durch die weiche Spitzenaktion federt die Rute die schnellen Fluchten der Renken und Saiblinge problemlos ab und verhindert auch so das
Ausschlitzen der Fische.
Solche Ruten findet man bei Float- und Zanderruten am häufigsten. Das Wurfgewicht der Ruten sollte bis ca. 40 Gramm reichen.
Ruten für die überbleite Montage
Hier werden Ruten mit sehr empfindlicher Spitze, am besten farbig, zur besseren Bisserkennung verwendet.
Eine spezielle Rolle zum Zupffischen stellt die so genannte Laufrolle dar.
Diese Rollen sind für
das Renkenfischen mit der Heberute konzipiert worden. Diese Präzisionsrollen werden aus Spezialaluminium gefertigt und anschließend farbig eloxiert. Die Vorteile gegenüber noch so hochwertigen
Stationärrollen liegen im Detail.
Diese stellen sich so dar:
- kein Schnurdrall
- runder und sehr leichter Lauf
- kein Verdrehen der Hegene
- sehr leicht ca.140 Gramm
- direkter Kontakt zum Köder und Fisch
- und da man den Finger als Bremse benutzt, wird dies oft als die beste Bremse der Welt bezeichnet. Die gefühlvollste ist es auf alle Fälle.
Die Schnur
Hier scheiden sich teilweise die Geister besonders beim Zupf- oder Hebefischen ist das Ganze in 2 Lager gespalten. Wo die einen auf dünne Geflochtene schwören, benutzt die andere Seite auch hier
monofile Schnur. Der Grund für das ganze ist die Angst einiger Angler den Anhieb auf ca 20 bis 25 Meter Tiefe beim Zupffischen nicht mehr durchbringen zu können. Die anderen halten dagegen, dass
die fehlende Dehnung der geflochtenen Schnur der Grund für das Auschlitzen bereits gehakter Fische ist. Wahrscheinlich liegt das Ideal bei einer monofilen Schnur bei nicht zu großer Dehnung, wie
z.B. bei der Stroft GTM . Ich verwende diese Schnur und hab bis jetzt noch jeden Anhieb durchgebracht und noch keinen Fisch durch Ausschlitzen wegen der fehlenden Dehnung verloren. Die Farbe der
Schnur spielt im Gegensatz zu anderen Angelmethoden keine Rolle da sich der eigentliche Köder (die Nymphen)
ja nicht an der Hauptschnur befinden.
Die verschiedenen Techniken
Die Posenmontage
Hier wird mit einer großen Pose mit ca.30-40 Gramm Tragkraft gefischt. Es ist wichtig, dass das Blei am Boden aufliegt und die Pose noch steht (schräg). Die Pose brauchen wir zur optimalen
Präsentation unser Hegene, wenn wir mit der Schwimmermontage fischen. Die Tiefe dabei muß so eingestellt werden, dass sich das Blei auf den Gewässergrund befindet. Durch das genaue Einstellen der
Tiefe werden dann die Oberflächenbewegungen des Schwimmers auf die Hegene übertragen, die dann so die Nymphen zum erwünschten Hüpfen bringen. Auch sollte man die Rute beim Angeln nie
unbeaufsichtigt lassen, oder zumindest der Rollenbügel geöffnet sein, denn die Bisse können sehr heftig ausfallen und es wäre nicht das erste mal, dass eine Rute in den Weiten des Sees
verschwindet und das wollen wir doch auf keinen Fall.
Den Biss erkennt man meist durch das Umfallen der Pose. Ein Anschlag ist hier nicht unbedingt erforderlich, da sich der Fisch gegen das Blei selbst hakt.
Der Biss einer Forelle, oder eines Saiblings ist meist durch ein vehementes Wegtauchen des Schwimmers gegenüber einem Renkenbiss leicht zu unterscheiden. Wenn auf Forellen mit der Hegene gefischt
wird, kann man natürlich auch die gewünschte Tiefe einstellen, in der man die Fische vermutet. Auf jeden Fall sollte man auch hier einen typischen Renkenschwimmer und ein ca. 40 Gramm Blei
verwenden, da sich die Fische so selbst haken.
Die überbleite Pose
Hier wird mit einer kleinen Korkpose (ca.10 Gramm Tragkraft) gefischt und die Tiefe nur auf ca. 2 m eingestellt, da die Pose nur die Hegene senkrecht halten soll. Als Blei verwendet man ebenfalls ein 30-40 Gramm schweres Blei. Die Vorteile bei dieser Montage liegen bei dem Wegfallen der Einstelltiefe, das sich bei Tiefen um 25 Meter und ungleichmäßiger Bodenstruktur sehr aufwendig darstellen kann. Ebenfalls bei sehr starkem Wind ist diese Montage zu empfehlen (kein Wegdriften der Montage durch Wellen). Die Bisse erkennt man durch das Ausschlagen der Rutenspitze (auch hier ist kein Anhieb erforderlich), das bisweilen sehr heftig ausfallen kann. Man muß aber darauf achten, dass die Schnur immer gespannt ist, da man sont eventuell die Bisse übersehen könnte.
Das Hegenenzupfen
Diese Technik ist, im Unterschied zu den Posenmontagen, nur vom Boot aus einzusetzen. Hier wird mit einer sehr sensiblen Rute und mit kleiner Stationärrolle, oder Laufrolle geangelt. Bei den
Bleien kommen Gewichte zwischen 3 und 10 Gramm zum Einsatz. Wenn die Montage am Grund angekommen ist, wird die Schnur gespannt und dann laaaangsam ca. einen Meter hochgehoben und dann wieder zum
Grund gelassen. Hier bedeutet je langsamer umso besser. Das Heben und Senken wird immer wieder wiederholt. Die Vorteile dieser Montage liegen darin, dass sie dem natürlichen Nymphenaufstieg sehr
nahe kommt. Sie zählt daher als erfolgreichste Methode. Die Bisserkennung ist ebenfalls ein Rucken der Rutenspitze. Bei dieser Methode kann aber auf einen Anhieb durch das geringe Bleigewicht
nicht verzichtet werden! Trotz des Nachteils dieser Methode, dass sie nur vom Boot aus angewendet werden kann, zählst sie neben der oben genannten Posenmontage zu der beliebtesten und vor
allem effektivsten Methode bei der Hegenenfischerei. Eine qualitativ hohe Zupfrute, kombiniert
mit einer Laufrolle kann man als non plus ultra der Hegenenfischerei betrachten. Wenn man die Möglichkeit hat, dies mal zu testen, sollte man es unbedingt ausprobieren, hat man dann auch noch
gleich das Glück einen Fisch an die Angel zu bekommen, wird man das sagenhafte Erlebnis, das von dieser Fischerei ausgeht auf alle Fälle nicht mehr vergessen.
Der Köder - die Hegene
Die Hegene ist eigentlich nichts anderes, als ein Paternostersystem mit meistens 3, oder 5 kurzen Seitenarmen, die Zügel oder Springer genannt werden und eine optimale Länge von 3 - 5 cm haben,
an denen die Nymphen befestigt sind. Oben und unten an der Hegene sind zwei Schlaufen. Die obere Schlaufe ist zum Einhängen am Karabinerwirbel, zur Verbindung mit der Hauptschnur, an der unteren
Schlaufe wird das Blei befestigt. Die Größe der Nymphen schwankt meist zwischen 12er und 16er Haken. Selten werden sie noch eine Nummer größer oder kleiner gewählt. Die Haken sind entweder
brünniert, oder goldfarben. Mancher Hegenenfischer schwört auf seine Hakengröße und -farbe. Jedoch spielt die Nymphenfarbe meiner Meinung nach eine größere Rolle als die Farbe und Größe des
Hakens. Mit einer Nymphengröße von 14er Haken und den wichtigsten Farben der Nymphen die sich als rot, schwarz, lila und braun herausgestellt haben, ist man für den Anfang bestens gerüstet. Die
sehr schlichten Körperfarben werden meist durch einen schwarzen Kopf hervorgehoben, wobei der Kopf auf Wunsch eigener Vorstellung aus farbigen Glasköpfchen bestehen kann. Wenn man jedoch speziell
auf Saiblinge als Zielfisch mit der Hegene angelt, sollte man sich noch weitere spezielle Hegenen zulegen. Dazu verwendet man sehr gerne etwas größere ( bis Hakengröße 12) als die für Renken
bestimmten Nymphen. Auch das Material, aus dem sie gebunden sind hat entweder hohen Anteil an Glitzereffekten und (oder) besteht aus Schockfarben, die die Saiblinge zum Biss verleiten sollen.
Eine besondere Form einer Saiblings Hegene ist eine sogenannte Locksystem Hegene. Hier sind kleine Perlmuttblinker vor den Nymphen angebracht. Diese sollen den Saiblingen einen Kleinfischschwarm
vortäuschen, der sich bei der Nahrungsaufnahme befindet. Bei dieser Hegene werden die Nymphen meist noch mit Maden und kleinen Mistwürmern garniert, um einen noch höheren Reiz für unseren
Zielfisch zu erreichen.
Selten findet man
einen Köder, mit Ausnahme des Wurmes vielleicht, der eine so breite Palette des möglichen Fanges ermöglicht wie die Hegene. Denn fast jeder Fisch zählt Mückenlarven zu seiner Ernährung und ist
somit auch mit einer Hegene fangbar.Mögliche Beifänge die immer wieder vorkommen sind:
Rotaugen, Brassen und Karpfen. Aber auch wieder kommt es mal vor, dass sich ein Hecht an einer Nymphe vergreift, hier hilft aber dann oft nur ein Gebet und viel Glück, dass die Nymphe irgendwo
ganz vorne im Hechtmaul sitzt, so dass der Hecht nicht unser dünnes Vorfach abbeißen kann.
Zubehör
Als extra Zubehör beim Hegenenfischen steht der Kescher an erster Stelle. Denn nur aus diesem Kescher, der aus monofilem Material besteht, kann man die Hegene nach dem Keschern eines Fisches
leicht wieder lösen. Wer einmal eine Hegene aus einem normalen Kescher mit Textilfaser entwirren mußte, weiß von was ich rede. Zum Versorgen der Renken ist auch noch ein Messer, das zum Schuppen der Fische geeignet ist, ein gern genommenes
Hilfsmittel. Denn zu Hause gibt es oft nichts schlimmeres, als in der Küche verteilte Schuppen. Das lässt sonst die Freunde des Fanges schnell wieder vergessen.
Sonstiges Zubehör wie ein Schlagholz, Maßband und Zange hat ein pflichtbewußter Angler normalerweise ja immer zur Hand.
Auf was man auf keinen Fall verzichten sollte, ist ein Fotoapparat, nicht nur zum Festhalten des Fanges, sondern auch wenn der Frühdunst die See in den Morgenstunden freigibt stellt immer wieder
schöne Motive bereit, denen man in den langen Wintermonaten hinterhertrauert und sich gerne wieder an solche Momente erinnert. Digitale Fotoapperate sind mittlerweile schon derart günstig geworden, dass Ihn sich fast jeder leisten kann und diese Anschaffung wird man sicher nicht bereuen.
Beiß- und Fangzeiten
Grundsätzlich kann man mit der Hegene das ganze Jahr über fangen und auch vom ersten Morgengrauen, bis hin zur Dunkelheit.
Aber wie bei jeder anderen Fischart gibt es hier auch Jahres- und Tageszeiten, die heraus stechen. Diese sind:
Jahreszeiten
Das Frühjahr, d.h. von den Tagen an wo sich das Wasser um 2 oder mehr Grad erwärmt hat und der Herbst, wo sich die Fische nochmal für das bevorstehende Laichen und den Winter Kraftreserven
anfressen.
Tageszeiten
Hier stechen die ersten Morgenstunden und die Zeit ab vier Uhr nachmittags bis zur Dunkelheit heraus. Dieses gilt besonders bei strahlendem Sonnenschein, da sich die Aktivität der natürlichen
Nymphen bei solchen Wetterbedingen auf diese Stunden konzentrieren. Bei stark bewölkten, bedecktem und leicht regnerischem Wetter dagegen sind die Nymphen den ganzen Tag aktiv und so ist man in
der Regel auch den ganzen Tag über mit der Hegene sehr erfolgreich.
Das Finden der Fische
Dieses gestaltet sich unter Umständen als äußerst schwierig. Da Salmoniden im allgemeinen sehr sauerstoffbedürftig sind, ist ein Bach- oder Flußeinlauf, wo das Wasser bald bis ca. 15 Meter Tiefe
abfällt immer ein guter Platz. Für Renken ist oft ein schlammiger Boden, wo sich die Nymphenlarven entwickeln ein magischer Anziehungspunkt. Glücklich kann man sich schätzen, wenn man ein Echolot
benutzen darf, sieht man hier Fischschwärme in 15 oder mehr Metern Tiefe, kann man davon ausgehen, einen Renken- oder Saibligsschwarm entdeckt zu haben.
Zum Abschluß
Die Fische aus den dunklen Tiefen des Sees zu fangen, und die mancherorts noch als unfangbar geltenden Fische auf einmal fangbar gemacht zu haben, hat der Hegene zu einer sehr großen Bedeutung
auf dem Angelmarkt verholfen.Durch die Verbreitung der Coregonenarten über Mittel- und Norddeutschland bis rauf nach Skandinavien wird die Bekanntheit der Hegene noch weiter ansteigen. Hier
haben noch nicht sehr viele Angler realisiert, was für Schätze sich in den Weiten Ihres Sees tummeln. Denn
sehr viele Seen und Talsperren in Deutschland besitzen einen hervoragenden Bestand an Renken.
Außerdem wird sie auch bestimmt noch an so manchem Forellensee die üblichen Köder in den Schatten stellen.
Nur eines sollte der gewissenhafte Hegenenfischer nicht vergessen: Da hier nicht selten Massenfänge zu erzielen sind, sollte der Angler nur eine gewisse Anzahl gefangener Fische entnehmen. Denn
schließlich will man ja länger was vom Fischbestand haben und so ist eine gewisse Fangbeschränkung sehr sinnvoll. Auch die geringen Kosten einer durchschnittlichen Hegenausrüstung
gehören mit zu den günstigsten auf dem Angelmarkt.
Somit hoffe ich Euer Interesse an der Hegenenfischerei geweckt zu haben und Ihr werdet es einmal versuchen. Bereuen, das kann ich Euch versprechen, werdet Ihr es
nicht.